Cannabis Partei USA: Interview mit Redman zu UEP, Legalisierung, Schwarzmarkt

Redman überrascht seit Jahrzehnten die Hip-Hop- und Cannabis-Welt plus Hollywood Ikone aus How High – doch seine politische Seite kennen nur wenige. In den USA hat er eine eigene Cannabis-Partei gegründet, die offiziell bundesweit anerkannt ist. Im Interview erklärt er, warum der aktuelle rechtliche Status von Cannabis für ihn ein großes Problem ist, warum „Schedule 3“ ein Rückschritt ist und wie seine Partei echte Veränderungen bewirken will. Zusätzlich werfen wir einen Blick auf die Rahmenbedingungen in den USA, damit du seine Aussagen noch besser verstehst.

Redmans Cannabis-Partei in den USA

In unserem exklusiven Redman Interview in Berlin spricht er offen über die strukturellen Probleme des US-Cannabis-Marktes. Er und seine Schwester haben die UEP – United Empowerment Party – gegründet, die als erste bundesweit registrierte Cannabis-Partei der USA gilt. Die Partei will Cannabis komplett aus den Drogengesetzen entfernen und einen freien, fairen Markt schaffen.

Die Gründung der UEP

Redman betont im Interview, dass Cannabis mehr ist als Lifestyle – es ist ein politisches Thema mit riesigem Einfluss auf Wirtschaft, Medizin und Gesellschaft. Die UEP wurde gegründet, um diese Debatte nicht länger Politikern zu überlassen, die Cannabis zwar als Wahlkampfversprechen nutzen, aber nach der Wahl kaum handeln. Seine Schwester, Safita Artist Mills, ist Präsidentin der Partei und treibt die politische Arbeit voran.

  • Erste bundesweit anerkannte Cannabis-Partei der USA
  • Ziel: politische Vertretung von Konsumenten, Growern & Unternehmen
  • Könnten theoretisch einen eigenen Präsidentschaftskandidaten stellen

Warum „Descheduling“ so wichtig ist

Redman kritisiert den US-Ansatz hart: Cannabis wurde zwar von Schedule 1 (gleichgestellt mit Heroin) auf Schedule 3 verschoben, doch laut Redman macht genau das alles schlechter. Denn unter Schedule 3 gilt Cannabis offiziell als verschreibungspflichtiges Medikament. Das bedeutet, nur Unternehmen mit medizinischer Zulassung dürfen es verkaufen – und das zerstört hunderttausende Arbeitsplätze und kleine Dispensaries.

„Deschedule it. PERIOD. Take it off the list completely.“ – Redman

Sein Argument ist klar: Solange Cannabis in einem Schedule eingestuft ist, egal welchem, bleiben Staat und Pharmaindustrie die Gatekeeper. Die UEP fordert stattdessen völlige Streichung – ähnlich wie bei Alkohol oder Tabak.

  • Schedule 3 = medizinische Regulierung + höhere Eintrittsbarrieren
  • Kleine Unternehmen verlieren Lizenzen & Wettbewerbsfähigkeit
  • „Legalisierung“ ohne echte Freiheit ist nur ein Etikettenschwindel

Warum Schedule 3 in den USA ein Rückschritt ist

Was Redman im Interview nur anreißt, aber wichtig ist, unter Schedule 3 müssen Dispensaries in vielen Staaten künftig Anforderungen erfüllen wie:

  • medizinische Fachlizenzen
  • zertifizierte Ausgabestellen
  • Apothekenähnliche Standards
  • teure Qualitätskontrollsysteme wie in Pharma-Labors

Für kleine Shops bedeutet das: Entweder Millionen investieren – oder schließen. Genau deshalb erwähnt Redman das Beispiel Seattle, wo aufgrund überhöhter Steuern und Regulierung bereits über 90 Dispensaries schließen mussten.

„They shut down over 90 dispensaries in Seattle alone.“

Politische Versprechen ohne Ergebnisse

Redman sagt deutlich, dass Politiker Cannabis oft nur nutzen, um Stimmen zu gewinnen. Biden habe etwa versprochen, Cannabis zu entkriminalisieren – aber laut Redman sei nach der Wahl „nothing happened“. Die UEP sieht sich daher als Gegenbewegung: Eine Partei, die Cannabis nicht als Propaganda benutzt, sondern reale Reformen fordert.

  • Politiker profitieren, Konsumenten verlieren
  • Versprechen werden nicht umgesetzt
  • Keine Verantwortung, keine Transparenz

Transportverbote zwischen US-Bundesstaaten

Einer der größten Kritikpunkte Redmans betrifft die fehlende föderale Lösung:
Selbst wenn Cannabis in einem Staat legal ist, bleibt der Transport in andere Staaten verboten – wegen Bundesrecht. Das führt zu surrealen Situationen:

  • Ein Grower darf seine eigenen Strains nicht über Staatsgrenzen bringen
  • Jeder Staat muss dieselbe Pflanze separat anbauen
  • Überproduktion in Kalifornien, Mangel in New York – aber keine Verbindung möglich

Redman erklärt, dass genau dieses Vakuum den Schwarzmarkt am Leben erhält. Solange militärisch strenge Transportgesetze gelten, wird es immer jemanden geben, der „einfach nach Maryland fährt und es nach New York bringt“.

„As long as legalization exists somewhere – there will always be black market.“

Warum die Community sich zusammenschließen muss

Die UEP möchte laut Redman die Cannabis-Welt „unter einem Dach“ vereinen. Er kritisiert, dass Konsumenten und sogar Unternehmer in der Branche kaum politische Lobby haben. Ohne gemeinsame Organisation hätten Politiker ein leichtes Spiel, Regeln ohne Widerstand durchzusetzen.

  • UEP will nationale Vertretung für Cannabis schaffen
  • Schutz vor unfairen Steuern & Regulierungen
  • Verhinderung weiterer Dispensary-Schließungen

Hintergrund: Wie läuft Legalisierung in den USA?

Damit du Redmans Aussagen besser einordnen kannst, hier ein kurzer Überblick über das System in den USA – ohne etwas aus dem ursprünglichen Inhalt zu streichen.

Föderales vs. staatliches Recht

In den USA gelten zwei Ebenen:

  • Bundesrecht → Cannabis bleibt illegal
  • Bundesstaaten → können Cannabis legalisieren

Das führt zu Widersprüchen: Ein Geschäft kann im selben Moment legal und illegal sein, je nach Staat.

Warum der Schwarzmarkt so stark bleibt

Viele Staaten haben extrem hohe Steuern und Regulierung (z. B. Washington mit 50% Steuer), wodurch legale Händler nicht mit dem Schwarzmarkt konkurrieren können. Zudem schaffen Transportverbote künstliche Engpässe.

Warum Redman Recht hat: Schedule 3 ist real ein Risiko

Viele Experten befürchten dasselbe wie Redman: Unter Schedule 3 könnten große Pharmaunternehmen den Markt dominieren, weil sie als einzige die medizinischen Voraussetzungen erfüllen.

  • Pharma-Konzerne hätten Vorteile
  • Kleine Shops verlieren Marktanteile
  • Patienten riskieren höhere Preise

Redmans politische Mission hat Gewicht

Redman zeigt im Interview eine neue, politisch reflektierte Seite. Seine Kritik an Schedule 3, an unfairen Steuern, an fehlender bundesweiter Lösung und an leeren Politiker-Versprechen trifft die Realität der US-Legaliserung genau. Mit der UEP will er dafür sorgen, dass Cannabis nicht nur „legal“ ist, sondern fair, zugänglich und wirklich frei.

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