Bis zu 100.000 Euro im Jahr für den Job als Cannabis-Tester
Bis zu 100.000 Euro im Jahr für den Job als Cannabis-Tester – diese Schlagzeile hat nicht nur die Szene, sondern auch große Medien wie ProSieben Galileo erreicht. Die Vorstellung, Blüten zu prüfen, Sorten zu bewerten und dafür ein sechsstelliges Gehalt zu erhalten, klingt für viele wie ein Traum. Doch hinter der Aufmerksamkeit steckt mehr als nur ein ungewöhnliches Jobangebot. Es geht um einen Milliardenmarkt, um medizinische Verantwortung und um eine Branche, die in Deutschland gerade erst richtig Fahrt aufnimmt. Du würdest gern in der Cannabisindustrie arbeiten? Hier findest du unsere Jobs x CannaZen.
Ein Traumjob mit großer Verantwortung
Die ausgeschriebene Stelle als Cannabis-Sommelier bei CannaMedical hat über 1.200 Bewerber:innen angezogen. Galileo begleitete zwei von ihnen – Melanie Hermann und Dominik Benedens – beim Bewerbungsprozess. Schon im Vorfeld war klar: Dieser Job ist nicht nur außergewöhnlich, sondern auch mit enormer Verantwortung verbunden.
Tester:innen müssen jede neue Lieferung kontrollieren, das Aroma bewerten, die Wirkung einordnen und entscheiden, ob die Qualität den strengen Anforderungen genügt. Da ein Karton Blüten schnell einen Millionenwert erreichen kann, ist dieser Posten alles andere als ein einfacher Verkostungsjob.
Hinzu kommt der medizinische Aspekt. Seit 2017 ist Cannabis in Deutschland für Patient:innen mit Rezept legal, und über 60 Krankheiten können damit behandelt werden. Tester:innen müssen deshalb nicht nur feine Unterschiede in Geruch und Geschmack erkennen, sondern auch verstehen, welche Wirkung eine Sorte für chronische Schmerzen, Depressionen oder andere Erkrankungen haben kann. Wer in diesem Bereich arbeitet, trägt also Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit vieler Patient:innen. Das macht den Job anspruchsvoll und gleichzeitig hochrelevant für das gesamte Gesundheitssystem.
Galileo Beitrag auf Pro7:
Arbeiten in einer wachsenden Branche
Der Arbeitsplatz wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Hochsicherheitslager als ein moderner Arbeitsplatz. Beton, Gittertore und Kameras bestimmen den Alltag – vorgeschrieben vom Staat, um die wertvolle Ware zu schützen. Im Inneren lagern tonnenweise Cannabisblüten, die nach der Prüfung an Apotheken in ganz Deutschland verteilt werden. Schon diese Dimensionen machen deutlich, welche Rolle Cannabis mittlerweile in der Medizin spielt (Anbau nach GMP). Für viele Bewerber:innen war es überraschend, in welchem Ausmaß das Geschäft bereits heute betrieben wird.
Auch international ist die Rolle der Tester:innen wichtig. CannaMedical arbeitet mit Produzenten in Kanada, Portugal und anderen Ländern zusammen, die riesige Gewächshäuser betreiben. Bis zu 15 Reisen im Jahr gehören zum Job, um vor Ort Anbau, Qualität und Verarbeitung zu prüfen. Damit wird klar: Der Cannabis-Sommelier ist nicht nur Verkoster, sondern auch ein Bindeglied zwischen internationaler Produktion und dem deutschen Markt. Schon heute gilt Deutschland als größter Markt für medizinisches Cannabis in Europa, und bis 2028 könnte allein der medizinische Bedarf einen Wert von bis zu acht Milliarden Euro erreichen. Diese Zahlen zeigen, dass hier eine Branche heranwächst, die künftig eine ähnlich große Rolle wie die Pharmaindustrie spielen könnte.
Ein anspruchsvolles Bewerbungsverfahren
Um den Job zu bekommen, reicht es nicht, Cannabis einfach zu mögen. Galileo zeigt, wie streng die Auswahl ist. Im Bewerbungsverfahren mussten Kandidat:innen nicht nur ihre Nase einsetzen, sondern auch schriftlich ihr Wissen unter Beweis stellen. Dazu gehörten Fragen wie:
- Welche Teile der Pflanze gibt es?
- Wie wird der THC-Gehalt gemessen?
- Und welche medizinischen Wirkungen haben verschiedene Sorten?
Bei einem Geruchstest sollten die Bewerber:innen außerdem die Aromen einordnen und typische Terpen-Profile erkennen. Nur wer Fachwissen mitbringt und gleichzeitig ein feines Gespür hat, kann bestehen.
Das hohe Gehalt von 100.000 Euro wirkt auf den ersten Blick wie ein Traum. Doch die Verantwortung, die mit dieser Stelle verbunden ist, macht deutlich, dass es kein einfacher Job ist.
Tester:innen entscheiden mit darüber, welche Produkte den Markt erreichen und welche nicht. Sie bewerten Qualität, Sicherheit und Wirkung und tragen damit sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Verantwortung. Für Melanie und Dominik ist die Chance real, in diese Branche einzusteigen. Für die Zuschauer:innen bleibt vor allem die Erkenntnis, dass Cannabis in Deutschland längst kein Randthema mehr ist, sondern ein seriöser Wirtschaftszweig mit großem Potenzial.
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