Cannabinoide: Was ist das? Wirkung von THC, CBD, CBG, CBN & Wirkung

Cannabinoide: THC, CBD, CBG, CBN & Wirkung, alles, was du wissen musst – Cannabinoide sind eine Gruppe von chemischen Verbindungen, die in der Cannabispflanze, genauer in der Cannabisblüte vorkommen und eine Vielzahl von Wirkungen auf den menschlichen Körper haben. Diese Verbindungen sind verantwortlich für die psychoaktiven und therapeutischen Effekte von Cannabis. Lerne hier alles Wissenswerte über Cannabinoide, ihre Wirkungsweise, die unterschiedlichen Typen!

Was sind Cannabinoide?

Starten wir mit einer einfachen Erklärung:

Cannabinoide in Cannabis

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in der Cannabispflanze vorkommen und die Fähigkeit besitzen, an Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Endocannabinoid-System zu binden. Entdeckt wurden diese Stoffe von Dr. Raphael Mechoulam. Dieses System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse wie Schmerzempfindung, Stimmung, Appetit und Gedächtnis, sogar beim Anti-Aging, wie neue Cannabis Studien zeigen.

Es gibt über 100 verschiedene Cannabinoide in der Cannabis-Pflanze, aber die bekanntesten und am meisten erforschten sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese beiden Cannabinoide sind nicht nur die Hauptbestandteile in medizinischem Cannabis, sondern auch die am besten untersuchten in Bezug auf ihre Wirkung und therapeutische Anwendung.

Hier sind die wichtigsten Vertreter beider Kategorien:

Phytocannabinoide – Cannabinode Kategorie 1

Phytocannabinoide sind die in der Cannabis-Pflanze vorkommenden Verbindungen, die direkt auf das Endocannabinoid-System im menschlichen Körper wirken.

Die 2 Haupttypen von Cannabinoiden

Die Haupttypen von Cannabinoiden lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

  1. Phytocannabinoide, die in der Cannabispflanze vorkommen
  2. und Endocannabinoide, die im menschlichen Körper produziert werden.

THC (Tetrahydrocannabinol)

THC ist das bekannteste Cannabinoid und der Hauptbestandteil von Cannabis, der für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist. Es wirkt auf die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems und kann Gefühle von Euphorie, Entspannung und erhöhtem Appetit hervorrufen. THC wird häufig in der medizinischen Behandlung eingesetzt, um Symptome wie chronische Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit zu lindern.

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Cannabinoide in Cannabis: THC

 

CBD (Cannabidiol)

CBD ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das keinen Rauschzustand verursacht. Es wirkt hauptsächlich auf die CB2-Rezeptoren und hat entzündungshemmende, schmerzlindernde und angstlösende Eigenschaften. CBD wird häufig in der medizinischen Therapie verwendet, um Zustände wie Angststörungen, Epilepsie und entzündliche Erkrankungen zu behandeln.

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Cannabinoide in Cannabis: CBD

CBG (Cannabigerol)

CBG ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das als Vorläufer für viele andere Cannabinoide fungiert. Es wird für seine möglichen antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften erforscht und könnte bei der Behandlung von Glaukom und entzündlichen Darmerkrankungen von Nutzen sein.

Cannabinoide in Cannabis: CBG

CBC (Cannabichromene)

CBC steht für Cannabichromen und gehört wie THC, CBD und CBG zu den wichtigen Cannabinoiden der Cannabispflanze. Im Gegensatz zu THC wirkt CBC nicht berauschend, sondern entfaltet subtile, aber medizinisch relevante Effekte. Erste Studien zeigen, dass CBC das Endocannabinoid-System beeinflusst und dabei besonders mit Rezeptoren zusammenarbeitet, die Schmerzempfinden, Entzündungen und Stimmungsbalance regulieren. Lies hier mehr über:

Cannabinoide in Cannabis: CBC

CBN (Cannabinol)

CBN steht für Cannabinol und ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid der Cannabispflanze. Es entsteht, wenn THC über längere Zeit oxidiert – zum Beispiel durch Lichteinwirkung oder Sauerstoff. Lange gelagerte Cannabisblüten enthalten daher oft höhere Mengen an CBN. Besonders spannend ist CBN für die Forschung, weil es schlaffördernde, schmerzstillende und antibakterielle Eigenschaften haben könnte. Anders als THC macht CBN jedoch kaum „high“, sondern wirkt subtil und beruhigend.

Cannabinoide in Cannabis: CBN

THCV (Tetrahydrocannabivarin)

THCV steht für Tetrahydrocannabivarin und ist ein selteneres Cannabinoid, das vor allem in afrikanischen Landrassen wie Durban Poison oder Malawi Gold vorkommt. Anders als THC wirkt es in niedrigen Dosen kaum psychoaktiv. In höheren Mengen kann es jedoch leichte, klarere Rauscheffekte hervorrufen. Besonders interessant ist die potenzielle Rolle von THCV in der Medizin: Es könnte den Stoffwechsel regulieren, den Appetit hemmen und Entzündungen lindern.

Cannabinoide in Cannabis: THCv

Dann gibt es noch die zweite Hauptkategorie der Cannabinoide.

Wie wirken Cannabinoide im Körper?

Cannabinoide wirken, indem sie an spezielle Rezeptoren im Endocannabinoid-System binden. Dieses System besteht aus zwei Haupttypen von Rezeptoren:

  1. CB1-Rezeptoren
  2. CB2-Rezeptoren

CB1-Rezeptoren, hauptsächlich für THC

Diese Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn und im zentralen Nervensystem. Sie sind für die psychoaktiven Effekte von THC verantwortlich, einschließlich der Veränderungen in Stimmung und Wahrnehmung. CB1-Rezeptoren spielen auch eine Rolle bei der Regulierung von Schmerz, Appetit und Gedächtnis.

CB2-Rezeptoren, hauptsächlich für CBD

Diese Rezeptoren finden sich überwiegend im Immunsystem und in peripheren Geweben. Sie sind an der Regulierung von Entzündungen und Immunantworten beteiligt. CBD wirkt hauptsächlich auf CB2-Rezeptoren und beeinflusst so entzündliche Prozesse und Schmerzen.

Und so kommt medizinisches Cannabis mit seinen Cannbinoiden zum Einsatz:

Anwendungsmöglichkeiten: Wann THC / CBD?

Cannabinoide finden in der medizinischen Therapie eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Hier sind einige der wichtigsten therapeutischen Einsatzgebiete:

Schmerzlinderung

THC und CBD sind bekannt für ihre schmerzlindernden Eigenschaften. Sie werden oft bei chronischen Schmerzen, neuropathischen Schmerzen und Schmerzen im Zusammenhang mit Krebs eingesetzt.

Behandlung von Übelkeit und Erbrechen

THC wird häufig zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt, insbesondere bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen.

Reduzierung von Angst und Stress

CBD hat sich als hilfreich bei der Reduzierung von Angstzuständen und Stress erwiesen. Es wird häufig in der Behandlung von Angststörungen und PTSD (posttraumatische Belastungsstörung) verwendet.

Behandlung von Epilepsie

CBD ist besonders vielversprechend in der Behandlung von bestimmten Arten von Epilepsie, wie dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom, da es die Häufigkeit und Schwere von Anfällen reduzieren kann.

Entzündungshemmende Wirkung

Cannabinoide wie CBD und CBG zeigen entzündungshemmende Eigenschaften und können bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen helfen.

Lern hier mehr über Krankheiten und aktuelle Studien.

Fazit: Cannabinoide im Cannabis verstehen

Cannabinoide sind faszinierende Verbindungen, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen und eine Vielzahl von physiologischen Effekten auf den menschlichen Körper haben. Während THC hauptsächlich für seine psychoaktiven Wirkungen bekannt ist, bietet CBD eine breite Palette an therapeutischen Möglichkeiten ohne den Rauschzustand. Die Forschung über Cannabinoide ist noch in vollem Gange, und es werden ständig neue Erkenntnisse über ihre Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten gewonnen.

Das war das Wichtigste zu Cannabinoiden.