Anbauverein: Cannabis Social Clubs, Mietglied werden, Kosten, Menge & Co.
Anbauverein – Seit der Teillegalisierung im April 2024 dürfen Erwachsene in Deutschland legal Cannabis konsumieren – allerdings nur in streng geregeltem Rahmen. Neben dem privaten Eigenanbau ist die Mitgliedschaft in einem sogenannten Cannabis Social Club (CSC) möglich. Offiziell handelt es sich dabei um Anbauvereine, die ihren Mitgliedern Zugang zu gemeinschaftlich angebautem Cannabis ermöglichen. Cannabis zuhause anbauen oder Cannabis kaufen im Anbauverein? Wie funktioniert das genau, und worin liegt der Unterschied zu Social Clubs im Ausland?
Was ist ein Cannabis Social Club in Deutschland?
Ein Cannabis Social Club – oder besser gesagt: Anbauverein – ist ein eingetragener Verein, der Cannabis gemeinschaftlich für seine Mitglieder anbaut. Die rechtliche Grundlage bildet das Cannabisgesetz (CanG), das am 1. April 2024 in Kraft getreten ist. Mittlerweile gibt es fast 300 genehmgite Anbauvereine in Deutschland.
Der Anbauverein darf ausschließlich seine eigenen Mitglieder mit Cannabis versorgen, du musst also Mitglied im Cannabis Club werden. Es handelt sich nicht um einen Ort für Konsum oder Freizeitgestaltung, sondern um eine rechtlich regulierte Versorgungsstruktur.
Voraussetzungen für die Gründung
Ein Anbauverein muss als gemeinnütziger Verein gegründet und beim Amtsgericht eingetragen werden. Darüber hinaus benötigt er eine behördliche Genehmigung nach §11 CanG. Die Genehmigung wird nur erteilt, wenn umfangreiche Anforderungen erfüllt sind – darunter ein detailliertes Anbaukonzept, ein Sicherheitsplan, Angaben zur Lagerung und Abgabe sowie ein Nachweis geeigneter Räumlichkeiten.
- Eintragung als eingetragener Verein (e.V.)
- Behördliche Genehmigung zwingend erforderlich
- Maximal 500 Mitglieder pro Verein
Mitgliedschaft: Wer darf mitmachen?
Mitglied in einem Anbauverein darf jede volljährige Person mit Wohnsitz in Deutschland werden. Voraussetzung ist die einmalige Registrierung in einem Verein – eine parallele Mitgliedschaft in mehreren Clubs ist verboten. Die Identität muss geprüft werden. Der Verein führt eine Mitgliederliste und ist verpflichtet, den Anbau und die Abgabe exakt zu dokumentieren.
Abgabemengen und Regelungen
Ein Anbauverein darf maximal 25 Gramm Cannabis pro Tag und bis zu 50 Gramm pro Monat an ein Mitglied abgeben. Eine Weitergabe an Dritte – auch innerhalb der Familie – ist gesetzlich verboten. Der Konsum im Vereinsgebäude ist nicht gestattet. Der Anbau erfolgt in geschlossenen, gesicherten Räumen. Jeder Club darf pro Mitglied maximal drei Pflanzen kultivieren.
- Max. 25 g pro Tag, 50 g pro Monat
- Keine Konsumräume erlaubt
- Dokumentation von Anbau und Abgabe
Schon gewusst? Cannabis Patienten*innen genießen natürich den Service, dass sie ihr Cannabis online bestellen können.
Die erste Ernte im Social Club
Die Cannabis Ernte im Social Club und die Frage: Darf man jetzt einfach legal kiffen?
Cannabis Social Club (CSC) in der Nähe: Karte
Anbauverein in der Nähe? Finde deinen Verein in Berlin, Hamburg, München bis Stuttgart, Hannover und Frankfurt. Nutz unsere
Wo darf ein Club gegründet werden?
Grundsätzlich kann ein Cannabis Social Club in jeder deutschen Stadt oder Gemeinde gegründet werden. Es gelten jedoch Mindestabstände zu Schulen, Kitas und Spielplätzen – meist 100 Meter – kennst du vielleicht von der Frage “wo darfst du konsumieren” und der Bubatzkarte. Zudem müssen die Räumlichkeiten bestimmte Auflagen erfüllen, z. B. in Bezug auf Zutrittskontrolle, Sicherheit und Hygiene. Die Genehmigung wird auf Landesebene erteilt, sodass sich die Details zwischen den Bundesländern leicht unterscheiden können.
Vorteile für Mitglieder
Für viele Menschen bietet ein Anbauverein die Möglichkeit, legal an Cannabis zu gelangen – ohne auf Eigenanbau oder medizinisches Rezept angewiesen zu sein. Die Qualität ist kontrollierbar, die Herkunft nachvollziehbar, und der Preis liegt häufig unter dem Schwarzmarkt. Gleichzeitig müssen Mitglieder sich an klare Regeln halten und zur Finanzierung des Vereins beitragen.
- Legaler Zugang ohne Eigenanbau
- Transparente Herkunft des Cannabis
- Mitgestaltung bei Sortenwahl und Abläufen
- So kannst du in einem CSC Mitglied werden
“Nachteile” für Patienten*innen
Gibt es auch “Nachteile”? Zumindest dann, wenn du Cannabis Patient*in bist. Zum Beispiel:
- statt 25 g Cannabis pro Tag, bzw. 50 g pro Monat kannst du bis zu 100 g Cannabis beziehen
- Verein hat begrenzte Sorte, als Patient*in hast du meist weit über 50+ Sorten
- Als Patient*in kannst du dein Cannabis online bestellen
Unterschied zu Social Clubs in Spanien
Im Vergleich zu Ländern wie Spanien, wo Social Clubs auch Konsumräume beinhalten, ist das deutsche Modell wesentlich strenger. Es geht nicht um Freizeit oder Geselligkeit, sondern um den rechtssicheren Zugang zu Cannabis im Rahmen eines Vereins. Der Konsum findet außerhalb des Vereins statt, zum Beispiel in der eigenen Wohnung oder – unter bestimmten Bedingungen – im öffentlichen Raum.
- Lies hier mehr über Social Clubs in Spanien
Fazit? Strenges Modell mit klaren Regeln
Cannabis Social Clubs in Deutschland sind eine neue Möglichkeit für Erwachsene, Cannabis legal zu konsumieren – allerdings unter klar definierten gesetzlichen Vorgaben. Die Clubs dienen ausschließlich dem gemeinschaftlichen Anbau und der kontrollierten Abgabe. Wer mitmachen will, muss sich registrieren, aktiv mitwirken und sich an alle Regeln halten. Gleichzeitig bieten CSCs eine interessante Alternative zum Eigenanbau und tragen dazu bei, den Schwarzmarkt zu reduzieren.
- Legal, aber nur innerhalb des Vereins
- Keine Konsumräume oder Veranstaltungen erlaubt
- Strenge Kontrolle durch Behörden
- Kein Onlineversand