Terpene und ihr möglicher Einfluss auf Krankheiten: Medizinisches Cannabis – Studien
Terpene sind natürliche Aromastoffe in der Cannabispflanze. Neben ihrem charakteristischen Duft tragen sie auch zur medizinischen Wirkung bei – insbesondere im Zusammenspiel mit Cannabinoiden wie THC oder CBD. Viele Terpene zeigen entzündungshemmende, schmerzlindernde oder beruhigende Eigenschaften. Die Forschung zu ihrem therapeutischen Potenzial ist noch jung, liefert aber bereits vielversprechende Ergebnisse. Aus unserem Bereich: Cannabis Studien.
Terpene?! Wo sind die eigentlich?
Terpene findest du an der Blüte der Cannabispflanze. Es gibt (hier für dich veranschaulicht):
- Pistillen – kleine Fäden
- Trichome – kleine Kugeln
- Terpene – sind innerhalb der kleinen Kugeln
Tatsächlich ist der Mythos vom Unterschied Sativa, Indica und Hybrid wahr. Den echten Effekt machen die Terpene im Zusammenspiel mit den Cannabinoiden (THC, CBD, usw.)
Myrcen, Schlafstörungen & Schmerz
PS: Alle Studien sind am Ende der Listen für dich verlinkt.
Myrcen ist eines der am häufigsten vorkommenden Terpene in Cannabis. Es wird mit beruhigenden und muskelentspannenden Effekten in Verbindung gebracht und ist besonders relevant für Patienten mit Schlafproblemen oder chronischen Schmerzen.
- Wirkung: Sedierend, muskelentspannend, schmerzlindernd
- Krankheiten/Symptome: Schlafstörungen, Schmerzen, Angstzustände
- Studien:
Russo (2011) – beschreibt den Einfluss von Myrcen auf die Blut-Hirn-Schranke und seine synergetische Wirkung mit THC.
Limonen, Depression & Entzündung
Limonen verleiht Cannabis einen zitrusartigen Duft und wirkt stimmungsaufhellend sowie entzündungshemmend, denn jede Cannabissorte hat ihr eigenes Duftprofil. Es wird oft bei Depressionen und psychischer Erschöpfung eingesetzt und zeigt auch antimikrobielle Eigenschaften.
- Wirkung: Stimmungsaufhellend, antidepressiv, antimikrobiell
- Krankheiten/Symptome: Depression, Angst, Entzündungen
- Studien:
Komiya et al. (2006) – zeigt stimmungsaufhellende Effekte von Limonen beim Menschen.
Linalool, Angst & Schlafstörungen
Linalool ist ein blumig duftendes Terpen, das für seine beruhigenden Eigenschaften bekannt ist. Es wirkt angstlösend und antikonvulsiv – relevant für Patienten mit Panikstörungen, Epilepsie oder Einschlafproblemen.
- Wirkung: Beruhigend, angstlösend, antikonvulsiv
- Krankheiten/Symptome: Angststörungen, Epilepsie, Schlaflosigkeit
- Studien:
Linck et al. (2009) – untersucht anxiolytische Wirkungen von Linalool in Tiermodellen.
Beta-Caryophyllen, Entzündungen & Reizdarm
Beta-Caryophyllen ist eines der wenigen Terpene, das direkt an Cannabinoid-Rezeptoren bindet – speziell CB2. Es entfaltet dabei entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte, ohne psychoaktive Nebenwirkungen.
- Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzlindernd, antioxidativ
- Krankheiten/Symptome: Chronische Schmerzen, Arthritis, Reizdarm
- Studien:
Gertsch et al. (2008) – zeigt Wirkung als selektiver CB2-Agonist, ohne psychoaktive Effekte.
Alpha-Pinen, Asthma & Gedächtnis
Alpha-Pinen ist ein Terpen mit frischem, waldartigem Geruch. Es wirkt bronchienerweiternd und entzündungshemmend und könnte kognitive Beeinträchtigungen durch THC teilweise ausgleichen.
- Wirkung: Bronchienerweiternd, entzündungshemmend, wachheitsfördernd
- Krankheiten/Symptome: Asthma, Entzündungen, kognitive Störungen
- Studien:
Russo (2011) – beschreibt mögliche Schutzwirkung von Pinen gegen THC-bedingte Gedächtnisstörungen.
Forschung zu Terpenen in Cannabis zeigt, dass diese Substanzen ein hohes medizinisches Potenzial besitzen – besonders bei chronischen Beschwerden wie Schmerzen, Angst oder Entzündungen. Weitere klinische Studien sind notwendig, um den therapeutischen Einsatz gezielt zu steuern.
Die wichtigsten 10 Terpene + Wirkung
Insgesamt sind über 150 verschiedene Terpene in der Cannabispflanze identifiziert worden. Davon kommen etwa 20–30 Terpene regelmäßig in relevanten Mengen vor und haben potenziell medizinische Wirkung. Was kann welches Terpen?