Geschichte des Cannabis: Von Verbot bis zur Legalisierung

Die Geschichte von Cannabis – Wusstest du, dass die erste Gutenbergbibel und die US-amerikanische Unabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier gedruckt wurden? Cannabis ist weit mehr als eine Droge – es ist eine der ältesten und vielseitigsten Kulturpflanzen der Menschheit. Cannabis hat eine jahrtausendealte Geschichte und wurde in verschiedenen Kulturen für unterschiedliche Zwecke genutzt – von der Heilpflanze über religiöse Rituale bis hin zu industriellen Anwendungen.

Hanf: Eine Pflanze mit Geschichte

Cannabis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Schon vor Tausenden von Jahren wurde die Pflanze gezielt gezüchtet und genutzt – sei es als Nahrungsmittel, Medizin oder Rohstoff. Dabei haben sich verschiedene Sorten entwickelt, die unterschiedliche Inhaltsstoffe enthalten und vielseitige Wirkungen entfalten können.

Wie nutzt man Cannabis typischerweise?

  • Nutzung als Nahrungsmittel
  • Anwendungen in der Medizin
  • Bedeutung in Ritualen
  • Rohstoff für Papier und Kleidung

Von China über die arabische Welt bis nach Europa verbreitete sich das Wissen um die vielseitige Pflanze. Doch die Kirche brandmarkte den Rausch durch Cannabis als „Teufelszeug“ – heidnische Rituale passten nicht ins christliche Weltbild.

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Frühe Nutzung in Asien

Die ersten Belege für den Gebrauch von Cannabis stammen aus China vor über 4.000 Jahre, damals nutzte man die Pflanze sowohl als Heilmittel als auch für Fasern zur Herstellung von Seilen und Kleidung – noch nicht zum Konsum, den belegen erst 2.500 Jahre alte Funde. Die Chinesen betrachteten Cannabis als eine wichtige Arznei und setzten es gegen Schmerzen, Entzündungen und psychische Erkrankungen ein. Auch in Indien wurde Cannabis früh verwendet – insbesondere als spirituelles Mittel in religiösen Zeremonien des Hinduismus (unter dem Namen „Bhang“) – dazu gleich mehr!

5 Fakten zur „Entstehungszeit“

Warum war die Zeit so wichtig?

  1. 2.500 Jahre alte Funde: Archäologen entdeckten Räuchergefäße mit Cannabis-Rückständen im Pamir-Gebirge (Westchina).
  2. Frühester Beleg für THC-Konsum: Die Rückstände zeigen bewusstes Verbrennen von Cannabis mit hohem THC-Gehalt.
  3. Rituelle Nutzung: Cannabis wurde vermutlich in Begräbniszeremonien oder religiösen Ritualen verwendet.
  4. Selektion von THC-reichen Pflanzen: Die Menschen wählten gezielt Pflanzen mit stärkerer psychoaktiver Wirkung.
  5. Verbreitung entlang der Seidenstraße: Die Funde unterstützen die Theorie, dass Cannabis über Handelsrouten verbreitet wurde.

Quelle: Max-Planck-Institut.

Hier siehst du eine 2.500 Jahre alte Feuerstelle mit Cannabis Spuren.

Antike Kulturen und medizinische Anwendung

Weiter geht es in den antiken Kulturen und der ersten, gezielten medizinischen Anwendung. Im antiken Griechenland und Rom erkannte man ebenfalls den medizinischen Wert von Cannabis. Der berühmte Arzt Hippokrates empfahl Cannabis zur Behandlung von Wunden und Entzündungen. Historische Quellen berichten, dass es zur Schmerzlinderung, Wundheilung und gegen Schlafstörungen genutzt wurde. Auch die Ägypter erwähnten Cannabis in ihren Heiltexten.

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Parallel dazu verwendeten die Skythen (ein Nomadenvolk in Zentralasien) Cannabis für ihre Rituale, indem sie die Pflanze verbrannten und den Rauch inhalierten – vermutlich als eine frühe Form der Vaporisation.

Mittelalter bis frühe Neuzeit: Cannabis in Europa und der islamischen Welt

Während des Mittelalters verbreitete sich Cannabis über Handelsrouten in die islamische Welt. Arabische Gelehrte, darunter Avicenna (Ibn Sina), beschrieben die medizinischen Eigenschaften von Cannabis in ihren berühmten Schriften. Auch in Europa nutzte man Hanf intensiv – allerdings eher für Seile, Papier und Kleidung als für medizinische oder berauschende Zwecke.

Ein berühmtes Beispiel ist Johannes Gutenberg, der seine ersten Bibeln auf Hanfpapier druckte. Die Pflanze wurde in dieser Zeit vor allem als wichtiger Rohstoff für die Seefahrt und den Buchdruck geschätzt.

Kolonialzeit: Von Amerika bis nach Indien

Während der Kolonialzeit brachten Europäer Hanf nach Nord- und Südamerika, wo er schnell für industrielle Zwecke angebaut wurde. In Indien blieb Cannabis weiterhin ein zentraler Bestandteil spiritueller Rituale, insbesondere unter Sadhus und Yogis. Die Briten untersuchten den Gebrauch der Pflanze und veröffentlichten im 19. Jahrhundert den „Indian Hemp Drugs Commission Report“, der feststellte, dass Cannabis in Maßen nicht gesundheitsschädlich sei.

Industrialisierung und der Niedergang des Hanfs

Mit der Industrialisierung wurde Hanf als Rohstoff zunehmend verdrängt. Baumwolle und Holz waren billiger und einfacher zu verarbeiten. Maschinen für die industrielle Ernte und Verarbeitung von Hanf kamen zu spät. Das machte Hanfprodukte teuer und unattraktiv.

  • Baumwolle ersetzt Hanf
  • Künstliche Verteuerung durch Steuern
  • Hanf verschwindet als Rohstoff
  • Kleines Comeback im Zweiten Weltkrieg
  • Neue Konkurrenz durch chemische Industrie

Parallel dazu geriet Cannabis als Droge zunehmend unter staatliche Kontrolle. Im 20. Jahrhundert begann eine Welle von Verboten, die die medizinische Nutzung von Cannabis einschränkte und den Freizeitkonsum kriminalisierte.

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Mr. Wissen2go Geschichte / Terra X / YouTube

20. Jahrhundert: Verbot und Legalisierung

Obwohl Cannabis über Jahrtausende eine anerkannte Heilpflanze war, änderte sich dies im 20. Jahrhundert drastisch. In den 1920er und 1930er Jahren begannen viele Länder, Cannabis zu kriminalisieren – oft aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Die USA führten mit dem Marihuana Tax Act von 1937 eines der ersten weitreichenden Verbote ein.

In den 1960er und 1970er Jahren wurde Cannabis durch die Hippie-Bewegung wieder populär, was zu einer neuen gesellschaftlichen Debatte über Legalisierung und medizinische Nutzung führte.

Erst ab den 1990er Jahren begann sich die Sichtweise wieder zu ändern. Länder wie Kanada, die Niederlande und einige US-Bundesstaaten legalisierten Cannabis zunächst für medizinische, später auch für Freizeitnutzung. Heute erleben wir eine weltweite Bewegung hin zur Re-Legalisierung, mit Deutschland als einem der jüngsten Beispiele.

Wusstest du, dass George Washington und Thomas Jefferson auf ihren Plantagen Hanf anbauten? 🚀

Vom Verbot zur Wiederentdeckung

Im frühen 20. Jahrhundert wurde Cannabis zunehmend als Droge eingestuft und in Deutschland 1929 verboten. In der Nazizeit und den Jahrzehnten danach blieb das Verbot bestehen, während Alkohol und Tabak weiterhin legal blieben. Erst in den 1960er-Jahren rückte Marihuana wieder in den Fokus – diesmal als politisches Statement der Hippiebewegung.

  • 1929: Cannabis verboten
  • Nazis verdammen Drogen öffentlich
  • Hippiebewegung popularisiert Marihuana
  • 1972: Betäubungsmittelgesetz verabschiedet
  • 1994: Lockerung bei kleinen Mengen

Die moderne Medizin entdeckte die Heilkräfte von Hanf erneut. Seit den 2000er-Jahren wurde Cannabis in vielen Ländern wieder als Medikament zugelassen, und auch in Deutschland kann Cannabis seit 2017 auf Rezept verschrieben werden.

Legalisierung: Ein neues Kapitel

Heute erlebt Cannabis einen gesellschaftlichen und politischen Wandel. Die Ampel-Koalition hat die Entkriminalisierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben, auch wenn konkrete Umsetzungspläne noch fehlen. Die Diskussionen zeigen: Hanf ist weit mehr als nur eine Droge – er hat Potenzial als Medizin, Rohstoff und Genussmittel.

  • Medizinische Nutzung wächst
  • Nachhaltige Nutzung als Rohstoff
  • Entkriminalisierung geplant
  • Fragen zur Umsetzung offen
  • Potenzial als Genussmittel

Fazit: Eine Pflanze im Aufwind

Die Geschichte von Cannabis ist voller Höhen und Tiefen. Vom wichtigen Rohstoff zur verbotenen Droge und schließlich wieder zur Medizin – die Pflanze hat in jeder Epoche eine neue Rolle gespielt. Mit der Legalisierung öffnet sich nun ein neues Kapitel.

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