Coffeeshops dürfen anbauen, THC in Haribo, DEA und Cannabis in USA + Kanada

Willkommen zu den CannaNews im Juli. Auch wenn sich in Deutschland politisch wenig bewegt, passiert international gerade viel – und nicht alles ist positiv. Im Video heute, werfen wir mit CIA TV unteren anderen einen Blick auf vier aktuelle Entwicklungen, die für Cannabispatienten, Konsumenten und die Branche wichtig sind: Vom Modellprojekt in den Niederlanden bis zum Cannabisverbot in den USA – hier sind die wichtigsten Updates.

Modellprojekt in den Niederlanden: Coffeeshops dürfen erstmals legal anbauen

Die Niederlande starten offiziell mit einem lang erwarteten Modellversuch: Seit April dürfen ausgewählte Coffeeshops in zehn Städten erstmals legal angebautes Cannabis verkaufen. Insgesamt sind rund 80 Shops beteiligt. Ziel ist es, die sogenannte “Hintertürproblematik” zu lösen – also den Widerspruch, dass Coffeeshops zwar legal verkaufen dürfen, die Ware aber bislang aus dem illegalen Markt bezogen wurde.

Mehr Qualität, weniger Risiko

Die niederländische Regierung will mit diesem Schritt für mehr Sicherheit sorgen. Denn eine Studie hatte zuvor ergeben, dass rund 20 Prozent der untersuchten Cannabisprodukte in Coffeeshops mit Schimmel, Bakterien oder Schadstoffen belastet waren – darunter sogar Schwermetalle wie Blei.

Limitierte Auswahl – aber ein Anfang

Das Projekt startet mit Einschränkungen: Die Sortenauswahl ist begrenzt, Haschisch ist teilweise weiterhin nur über den Schwarzmarkt erhältlich. Trotzdem: Ein wichtiger Schritt in Richtung Qualität, Transparenz und Verbraucherschutz.

  • Start: April 2025
  • 80 Coffeeshops in 10 Gemeinden
  • Ziel: kontrollierter Anbau & Qualitätssicherung

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Skandal in Süßwaren: THC in Haribo-Tüten gefunden

Eine kuriose, aber ernstzunehmende Meldung kam ebenfalls aus den Niederlanden: In mehreren Haribo-Tüten wurden Spuren von THC gefunden – konkret in der Sorte „Happy Cola Fizz“. Die niederländische Lebensmittelbehörde NVWA schlug Alarm, nachdem mehrere Menschen – darunter auch Kinder – über Schwindel und Übelkeit klagten.

Wie kam THC in die Süßigkeiten?

Noch ist unklar, wie es zum Vorfall kam. Erste Vermutungen deuten darauf hin, dass Originaltüten möglicherweise manipuliert und durch THC-haltige Produkte ersetzt wurden. Haribo selbst geht nicht von einem Fehler in der eigenen Produktion aus, sondern spricht von einem gezielten Austausch.

Ermittlungen laufen – Sicherheit geht vor

Die betroffenen Chargen wurden zurückgerufen. Die Polizei ermittelt, wie es zur Kontamination kommen konnte. Für Eltern und Konsumenten gilt: Verpackung prüfen, Herkunft hinterfragen – vor allem bei Produkten aus dem Ausland.

  • Betroffen: Haribo Happy Cola Fizz
  • Mehrere Gesundheitsbeschwerden gemeldet
  • Warnung der NVWA & Rückrufaktion

USA: DEA erklärt Cannabis zur “Top-Priorität” – aber bleibt beim Verbot

Ein klares Signal, aber kein echter Durchbruch: Die US-Drogenbehörde DEA hat in einer Anhörung im Senat angekündigt, die nationale Einstufung von THC überprüfen zu wollen. Ziel sei ein einheitliches Bundesrecht – doch bis dahin bleibt Cannabis auf Bundesebene weiterhin illegal.

Widerspruch zwischen Bundes- und Landesrecht

Während in vielen US-Bundesstaaten Cannabis bereits legal erhältlich ist, gilt auf Bundesebene weiterhin das Verbot. Das führt zu Problemen bei Grenzübertritten, Banken, Versicherungen und bei der Strafverfolgung.

Reform mit angezogener Handbremse

Die DEA betont, dass eine Neubewertung auf wissenschaftlicher Basis erfolgen soll. Ein sofortiger Kurswechsel ist daher nicht zu erwarten. Viele Experten kritisieren den schleppenden Fortschritt – gerade in einem Land, in dem Cannabis in mehreren Bundesstaaten längst Teil des Alltags ist.

  • Legalisierung in vielen US-Bundesstaaten
  • Bundesweit aber weiterhin verboten
  • Keine Freigabe vor neuer Risikoanalyse

Kanada zeigt Wirkung: Legaler Markt verdrängt Dealer

Fünf Jahre nach der Legalisierung von Cannabis in Kanada zeigt sich: Der legale Markt funktioniert. Laut einer neuen Studie kaufen inzwischen rund 75 Prozent der Konsumenten ihr Cannabis in offiziellen Verkaufsstellen. Der Schwarzmarkt ist stark geschrumpft.

Günstig, verfügbar, sicher

Die Hauptgründe für den Erfolg: Gute Verfügbarkeit, faire Preise und eine klare Regulierung. Seit der Eröffnung der ersten Shops im Oktober 2018 steigen die Umsätze kontinuierlich. Und: Die Zahl illegaler Verkäufe sinkt.

Auch in den USA ähnliche Tendenz

In legalen US-Staaten kaufen über 50 Prozent der Konsumenten ihr Cannabis ebenfalls im Shop. Studien zeigen: Je mehr lizensierte Verkaufsstellen, desto kleiner der Schwarzmarkt. Eine Erkenntnis, die auch für Deutschland spannend sein dürfte.

  • 75 % der Konsumenten nutzen legale Shops
  • Stabile Preise & gute Verfügbarkeit
  • Modell gilt als internationaler Referenzfall

International bewegt sich viel – aber nicht überall in die gleiche Richtung

Die Cannabiswelt steht nicht still: Während Länder wie Kanada oder die Niederlande mit kontrollierten Projekten und legalem Anbau neue Maßstäbe setzen, gibt es in den USA und Teilen Europas Rückschritte. Ein Beispiel dafür ist Italien, wo THC-Nachweise auch ohne Rauschwirkung bereits zu Führerscheinentzug führen – oder CBD-Produkte plötzlich illegal sind.

Für Patientinnen, Konsumenten und die Branche heißt das: Informiert bleiben, Entwicklungen beobachten – und sich für eine faire, transparente und sichere Cannabisregulierung einsetzen. Mehr dazu, aktuelle Angebote und ärztliche Beratung finden Sie wie immer auf CannaZen.de.