CaPRis-Studie: Cannabis, Potential und Risiken – Bundesministerium für Gesundheit

Einblicke in Freizeit- und Medizinalkonsum von Cannabis. Wir werfen einen Blick auf die Ergebnisse der Studie, genauer, welche Risiken und Chancen mit Cannabis verbunden sind. Die CaPRis-Studie beleuchtet die Verbreitung, die gesundheitlichen Folgen des Freizeitkonsums und das therapeutische Potenzial von Cannabis bei verschiedenen Erkrankungen – und liefert dabei wertvolle Einblicke in die aktuelle Studienlage. Zurück zur Übersicht: Cannabis Studien.

CaPRis-Studie: Hintergrund und Daten

Die CaPRis-Studie (Cannabis: Potential und Risiken) analysiert die Effekte und Risiken des Cannabiskonsums sowohl im Freizeitbereich als auch medizinisch. Die Forschung wurde von Dr. Eva Hoch (LMU München) und Dr. Miriam Schneider (Universität Heidelberg) durchgeführt und von über 30 Wissenschaftlern unterstützt. Insgesamt wurden mehr als 2.000 Studien ausgewertet.

Freizeitkonsum: Verbreitung, Wirkung und Konsum

  1. Verbreitung
  2. Wirkweise und akute Effekte
  3. Chronischer Konsum
  4. Organische Folgen
  5. Psychosoziale Folgen

Verbreitung

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in der EU, besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

In Deutschland konsumieren etwa 6,1 % der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis.

Wirkweise und akute Effekte

THC, der Hauptwirkstoff, beeinflusst das zentrale Nervensystem und kann Euphorie, aber auch Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme verursachen. Die Wirkung ist vorübergehend, doch Cannabis beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit.

Chronischer Konsum

Langfristiger Konsum kann das Gehirn und die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen, mit erhöhtem Risiko für psychische Störungen wie Psychosen und bipolare Störungen.

Rund 9 % der Konsumenten entwickeln eine Abhängigkeit.

Organische Folgen

Cannabis erhöht das Risiko für Atemwegserkrankungen. Der Zusammenhang mit Krebserkrankungen ist unklar, mit Ausnahme eines erhöhten Risikos für Hodenkrebs.

Psychosoziale Folgen

Häufiger Konsum kann sich negativ auf Bildungserfolge auswirken und zu sozialen Problemen führen.

Medizinische Anwendung

Seit 2017 ist Cannabis in Deutschland für bestimmte medizinische Indikationen zugelassen:

  1. Gute Evidenzlage
  2. Moderate Evidenzlage:
  3. Geringe Evidenzlage:

PS: Was heißt Evidenzlage?

Evidenzlage bezeichnet die Verfügbarkeit und Qualität wissenschaftlicher Beweise für die Wirksamkeit einer Behandlung oder Maßnahme.

Gute Evidenzlage

Cannabis zeigt Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen, insbesondere neuropathischen Schmerzen und bei Multipler Sklerose.

Moderate Evidenzlage

Es hilft bei Übelkeit und Appetitlosigkeit, besonders bei Chemotherapie und HIV/AIDS-Patienten.

Geringe Evidenzlage

Erste positive Ergebnisse zeigen sich bei psychischen Störungen und therapieresistenten Epilepsien, jedoch sind mehr Studien nötig.

Nebenwirkungen

THC-haltige Medikamente können Schwindel, Sedierung und Übelkeit verursachen, während Cannabidiol (CBD) als besser verträglich gilt. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten.

Schlussfolgerung: Was sagt die Studie?

Cannabis birgt klare gesundheitliche Risiken, insbesondere für Jugendliche. Aufklärung und Prävention sind entscheidend, während synthetische Cannabinoide besondere Gefahren darstellen. Medizinisches Cannabis hat Potenzial, allerdings fehlen oft noch Studien für viele Anwendungsgebiete.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die vielfältigen Auswirkungen und das therapeutische Potenzial von Cannabis umfassend zu verstehen.

Cannabis Studien: Aktuell

Wissen aktuell! In Deutschland konsumieren etwa 6,1 % der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis. Was gibt es Neues? Lies hier aktuelle:

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